Weihnachtsgrüße aus dem PBZ

Auch in diesem Jahr möchten wir alle, die mit uns verbunden sind, mit dieser Weihnachtsseite auf unserer Homepage herzlich grüßen und etwas teilhaben lassen an dem, was uns als PBZ-Gemeinschaft bewegt. 

epiphanie

den stern
lob ich der
aus der reihe
tanzt
und unberechenbar
seine kreise zieht

den stern
lob ich den
kein fernrohr
findet
und der die rechner
zur verzweifung bringt

den stern
lob ich der
die suchenden
bewegt
auf unbekanntes ziel
zu wandern

den stern
lob ich der
einem kind
zuliebe
die alte ordnung
sprengt

Wilhelm Bruners

Liebe Kolleg*innen und liebe Praxisanleiter*innen auf den Pflegegruppen, Stationen und Wohnbereichen, liebe Klinik- und Einrichtungsleitungen, liebe zukünftige, gegenwärtige und ehemalige PiAs des Pflege-Bildungszentrums, liebe Dozentinnen und Dozenten, liebe Mitglieder und Aktive im Vorstand, liebe Partnerinnen, Partner und Menschen im Umfeld des PBZ,

oder einfach: 

Liebe Freundinnen und Freunde des Pflege-Bildungszentrums an der Filderklinik!

Ein Stern kann uns dazu bewegen, uns auf den Weg zu machen. Ein Stern als Botschafter eines Kindes kann die alte Ordnung sprengen und Neues in die Welt bringen. Das ist heute nötiger denn je und wir alle merken, dass es so mit unserer Welt nicht weiter gehen darf und sich etwas ändern muss.

Gemeinsam mit Euch und Ihnen wollen wir uns dafür einsetzen, dass sich Veränderung zum Positiven entwickelt. Wir sind von Herzen dankbar, dass wir zusammen mit Euch und mit Ihnen unterwegs sind! Unser gemeinsames Anliegen, Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und Gestaltungsräume für Fachlichkeit und Menschlichkeit in der Pflege zu öffnen, wäre ohne Zusammenarbeit nicht denkbar. Dies ist schön, vor allem aber wichtig und notwendig, wenn wir an die Herausforderungen denken, die vor uns liegen.

Ihnen und Euch allen, unseren Wegbegleiter*innen, wünschen wir eine wundervolle Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2026 mit vielen positiven Entwicklungen. Bleiben wir miteinander verbunden!

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflege-Bildungszentrums an der Filderklinik

 

Es ist viel passiert im Jahr 2025 - ein Rückblick

Gleich zu Beginn des Jahres musste der Kurs 2022/25 die drei Vormittage der schriftlichen Examensprüfung bewältigen. Die anschließende Abschlussfahrt war eine der etwas anderen Art. Es ging ins Bowling-Center und alle hatten ihren Spaß …
In diesem Jahr fand der Junge-Pflege-Kongress des DBfK an der Hochschule in Esslingen statt. Die Pflegenden in Ausbildung des Kurses 2023/26 nahmen an zahlreichen unterschiedlichen Sessions teil, die sich mit vielfältigen Themen wie Künstlicher Intelligenz, Advanced Practice Nursing (APN), ethischen Fallbesprechungen und vielen weiteren spannenden Inhalten befassten.
Jedes Jahr im März gibt es Anlass für eine große Examensfeier: auch in diesem Jahr haben insgesamt 14 Menschen die Hürden der staatlichen Examensprüfung erfolgreich bewältigt. Wir gratulieren von Herzen und finden es unglaublich toll, dass Ihr praktisch alle weiterhin in der Pflege arbeitet!

Wie haben die Absolvent*innen ihre Ausbildung erlebt? Dazu ein paar Zitate aus der Abschlussbefragung:
„Diese Ausbildung hat mich in meiner Persönlichkeit verändert und mir eine Seite von mir gezeigt, die ich zuvor noch nicht kannte.“
„Man stellt sich täglich Fragen wie z.B. was denke ich über den Tod? Wie möchte ich gepflegt werden und wie will ich pflegen? Was für ein Mensch bin ich? Was ist Seele und Geist? So viele tiefe Fragen und durch die Ausbildung wird man angeregt, darüber nachzudenken.“
„Ich bin froh und dankbar, dass ich mir das PBZ als Ort des Lernens und des Wachsens ausgesucht habe. Ich konnte über mich hinauswachsen.“
„Ich leide oft unter der hohen Verantwortung“ (Pflegende in Ausbildung, 1. Abj.); „Ich konnte wegen Zeitmangel meinen Patienten nicht beim Sterben begleiten“ (Pflegefachfrau in der Weiterbildung zur Praxisanleiterin). „Ich habe Rassismus erlebt. Ein Patient sagte mir, dass er von mir nicht gepflegt werden möchte aufgrund meiner Hautfarbe“ (Pflegender in Ausbildung, 1. Abj.)
Mit diesen und anderen Statements starteten die insgesamt 32 Pflegenden in Aus- und Weiterbildung den Besuch von Frau Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg am 26. März 2025 im PBZ.
In einem persönlichen, authentischen und inspirierenden Gespräch erzählte uns Frau Aras aus ihrer Biografie, berichtete von ihrer Arbeit und ihren Aufgaben als Landtagspräsidentin. Die Auszubildenden und die Weiterbildungsteilnehmenden hatten sich gut auf den Besuch vorbereitet und Fragen zu den Themen Pflege, Demokratie und Migration gesammelt. Eine Weiterbildungsteilnehmerin und ein Pflegender in Ausbildung moderierten die Veranstaltung.
Berührt von den Eingangsstatements betonte Frau Aras: „Die Pflege ist ein zentraler Bestandteil unseres Gesundheitssystems, und es ist wichtig, dass wir die Rahmenbedingungen deutlich verbessern“. Das PBZ bedankte sich herzlich bei Muhterem Aras für ihren Besuch und das offene Gespräch. „Es war uns eine Ehre, Sie hier zu Gast zu haben“ betonte Monika Kneer.
Die einen verlassen uns, andere kommen: 27 Menschen bilden seit April den größten Kurs aller Zeiten am PBZ! So tolle Menschen kommen aus aller Welt zu uns und stellen sich den Chancen und Herausforderungen der Pflegeausbildung. Viele entdecken das PBZ auf Empfehlung unserer PiAs und Absolvent*innen oder weil sie einen Freiwilligendienst in einer unserer Kooperationseinrichtungen absolvierten. Bei ihren Ausbildungsträgern Filderklinik, Haus Morgenstern und Nikolaus-Cusanus-Haus absolvieren sie einen größeren Teil ihrer praktischen Ausbildung, die jeweils anderen Settings lernen sie in etwa dreimonatigen Praxiseinsätzen kennen, genauso wie einige der pflegerischen Handlungsfelder Pädiatrie, Hospiz, Reha, Psychiatrie, Notaufnahme, Intensiv.
WALK OF CARE 2025
Auch in diesem Jahr beteiligten wir uns an der Demo zum internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai in Stuttgart. Unter dem Motto „Pflege zeigt Haltung“ waren wir vom PBZ wieder in großer Besetzung mit dabei.
 
Pflege zeigt Haltung
- für politische Mitwirkung und Selbstbestimmung
- für fachkompetente und menschenwürdige Pflege
- für gute Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne
- für gemeinwohlorientierte Gesundheitsversorgung
- für Vielfalt
- weil wir stolz auf unseren Beruf sind
Von und mit Pflegenden in Ausbildung lernen: das „Forum Praktische Ausbildung“ Anfang Juni sollte ein ganz besonderes Treffen werden. Die PiAs aus Kurs 2023/26 hatten eine Fortbildung für die Praxisanleitenden ausgearbeitet, vorbereitet und eigenverantwortlich gestaltet. Das Thema war herausfordernd und komplex: „Pflegeforschung am Beispiel der Studie ´Festgenagelt sein` – Vom Prozess des Bettlägerigwerdens von Angelika Zegelin“. Die Fortbildung machte eines ganz deutlich: Pflege ist weit mehr als Handeln am Körper - sie bedeutet, zuzuhören, zu sehen, was oft übersehen wird und Räume für Bewegung zu schaffen - auch dann, wenn der Mensch scheinbar „festgenagelt" im Bett liegt.
„Zegelin spricht uns aus der Seele", sagte eine Pflegende in Ausbildung. „Ihre Studie hat uns nicht nur das Thema Bettlägerigkeit nähergebracht, sondern auch unsere Haltung als Pflegepersonen hinterfragen lassen."
Der Fortbildungstag war ein voller Erfolg. Von und mit PiAs gemeinsam zu lernen kam richtig gut an bei den Praxisanleitenden.
10 frischgebackene Praxisanleiter*innen! Der zweite Kurs der Praxisanleiter-Weiterbildung am PBZ endete im Juli. Seit 2023 veranstaltet das PBZ auch Fort- und Weiterbildungen für Praxisanleitende. Und seit diesem Jahr erweitert sich unser Angebot: über den DBfK boten wir erstmals eine Online-Fortbildung zur Lernberatung an. Zudem verließen wir die eigenen Räume und boten In-House-Fortbildungen bei Kooperationspartnern zu Themen wie Lernen lernen oder Fair bewerten an. Ein schöner Ausblick: 2026 werden wir zusätzlich externe Dozent*innen einladen, um unsere Fortbildungen am PBZ noch vielfältiger zu gestalten.
Seinen eigenen künstlerischen Ausdruck finden in der Bearbeitung des Themas „Mensch“, das ist die Aufgabenstellung im kleinen Kunst-Projekt im letzten Theorieblock vor der Examenszeit. In ganz individueller Weise tasteten sich die PiAs aus Kurs 2023/26 an das Thema heran.
Es entstanden spannende Objekte aus Ton oder Draht, Installationen, kleine Filmprojekte oder Gedichte, die in einem abschließenden Rundgang präsentiert wurden.
Am 8. Oktober fand der Kooperationstag am PBZ statt. Hierzu laden wir jedes Jahr Praxisanleiter*innen, Leitungskräfte und weitere Interessierte unserer Kooperationspartner ein. Auch der Kurs 2024/27 nahm an dieser Fortbildung teil. Dieses Jahr beschäftigte uns das Thema „Umgang mit rassistischer Diskriminierung“. Moderiert und gestaltet wurde dieser Tag von adis e.V. aus Tübingen. adis ist Träger der professionellen Antidiskriminierungsarbeit in der Region Reutlingen/Tübingen und Fachstelle zum Thema Diskriminierung in Baden-Württemberg.
Der Austausch über persönliche Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung bereicherte alle, die strukturelle Dimension des Problems wurde deutlich. So lernten wir miteinander und vor allem voneinander und durften gegenseitiges Verständnis, Sensibilität und Offenheit erleben. Eine sehr gelungene Veranstaltung!
Einmal im Jahr nehmen wir uns einen ganzen Tag Zeit für uns als Team. Unser Betriebsausflug führte uns im Oktober auf die Schwäbische Alb. Nach einer mehrstündigen Traufwanderung über die neblige Westalb gab’s ein leckeres Mittagessen in Ebingen. Am Nachmittag besuchten wir die beeindruckende Otto-Dix-Ausstellung im Kunstmuseum Albstadt. Schönheit und Freude aber genauso auch Gewalt und Verzweiflung prägen die Bilder des Malers Otto Dix. Wir bekamen eine exklusive Führung durch den Kurator, Herrn Dr. Kai Hohenfeld.
Wie können wir als Pflegende unsere Wahrnehmung schärfen und diese Fähigkeit auch schon in der Ausbildung üben? Die funktionelle Dreigliederung – ein zentrales Konzept der Anthroposophischen Pflege – war Inhalt einer zweitägigen Fortbildung am PBZ für Praxisanleitende und Pflegende. Da wir innerhalb der Ausbildung verstärkt mit diesem Konzept arbeiten wollen nahm auch das ganze PBZ-Kollegium teil. An zwei Tagen konnten wir dieses Konzept gemeinsam kennenlernen, vertiefen und üben, Fragen stellen und uns austauschen. Mehrere Teilnehmende gestalteten einzelne Abschnitte der Fortbildung, sodass ein abwechslungsreiches Programm aus kurzen Inputs und praktischen Übungen entstand.
Eine Seminarwoche zum Thema Sterben und Tod eigenständig zu planen, organisieren und durchzuführen, das ist die Aufgabe für die Pflegenden in Ausbildung im Mittelkurs. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist für uns Menschen immer eine Herausforderung, für Pflegende ist sie jedoch essentiell.
Alle konnten daran wachsen, als Persönlichkeit und als Kursgruppe. In diesem Jahr wurde das Seminar insbesondere durch die unterschiedlichen Perspektiven von Kulturen und Religionen auf den Tod bereichert.
Wir schauen gespannt und zuversichtlich in das neue Jahr!

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